Denken, die schwerste Arbeit

 

Die Liste von Flops in der Wirtschafts-, Militär- und Politikgeschichte ist umfangreich, und auch private Entscheide sind dagegen nicht gefeit: Falsche Einschätzung der Lage, fehlerhafte Pläne, irrige Aufträge, übertriebenes Selbstvertrauen, Vergesslichkeit, Zeitfallen. Warum treffen gescheite Menschen dumme Entscheide? Niemand will Misserfolg. Deshalb stellt sich die Frage, wie solche Fehler zustande kommen. «Pech» als Erklärung ist unbefriedigend und vor allem nicht lehrreich.

«Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, dass sich so wenige Leute damit beschäftigen», sagte Henry Ford, der Gründer der «Ford»-Autowerke.

Tatsächlich, Konsistenz in der Argumentation, Widerspruchsfreiheit im Denken, Inspiration für Handeln und Verhalten – dies zu realisieren ist der Zweck der exakten gedanklichen Auseinandersetzung, die schliesslich Übersicht, Entschluss und Gelassenheit schafft. Dabei ist es weniger die Kantische Frage «Was soll ich tun?», die bewegt, häufiger hingegen die Frage Montaignes «Was tue ich eigentlich?».

 

© Lic. phil. Hans-Peter Fleury, 2018



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